Die Stadt Arneburg hat im Jahr 2001 den Neubau eines 110/30 kV Umspannwerkes am Standort des Industrie- und Gewerbeparks (IGPA) bei Arneburg durchgeführt.
Dieses bildet den Knotenpunkt für die elektrische Energie im Bereich des Industrie- und Gewerbeparks Arneburg. Hier wird einerseits die von dem ZSG-Generator erzeugte überschüssige Energie auf der 30 kV Ebene eingespeist und für die Übertragung zum UW Stendal auf die 110 kV Ebene transformiert, andererseits geschieht von hier die Verteilung der elektrischen Energie für die Verbraucher auf dem Gelände.
Bestandteil dieses Umspannwerkes sind eine 110 kV Freiluftanlage, eine 30 kV SF6-Innenraumschaltanlage, 110/30/20 kV Umspanner, Schutz-, Leit- und Messtechnik.
Das Umspannwerk wird über jeweils einen Stich aus zwei 110 kV Freileitungen sowie über ein 110 kV Kabel versorgt. Zum Anschluss des neuen Umspannwerkes (UW) an den Industrie- und Gewerbepark Arneburg (IGPA) wurde das UW Stendal erweitert. Bestandteil dieser Erweiterung war die Errichtung eines neuen Transformatorfeldes inkl. der gesamten Einbindung. Des Weiteren werden sämtliche über Lichtwellenleiter (LWL) übertragene Meldungen und Befehle aus dem UW IGPA in die Leittechnik im UW Stendal angebunden.
Die 110 kV Schaltanlage im UW IGPA ist als Einfachsammelschiene mit zwei doppelten Längstrennungen aufgebaut. Neben den beiden Leitungsfelder sowie dem Kabelfeld sind drei Transformatoren angeschlossen, wobei insgesamt eine Transformatorleistung von 163 MVA installiert ist. Nach dem n-1-Prinzip steht eine gesicherte Leistung von 100 MVA zur Verfügung.
Die 30 kV Schaltanlage ist als gasisolierte Schaltanlage ausgeführt. Die Schaltanlage ist in drei Abschnitten, die mittels Kupplungsfelder verbunden sind, aufgeteilt. Jeder Abschnitt wird von einem Transformator gespeist. Dadurch ist auch in dieser Spannungsebene eine hohe Versorgungszuverlässigkeit gewährleistet.
Im Gebäude des UW IGPA ist eine Platzreserve für 10 Felder vorhanden, so dass für den Anschluss von leistungsstarken Verbrauchern ausreichende Ausbaumöglichkeiten existieren. Es besteht sogar die Möglichkeit, eine dritte Spannungsebene (15 oder 20kV) aufzubauen, da zwei Transformatoren als Dreiwickler ausgeführt sind.
Im Zuge der zweiten Ausbaustufe wurde für den Südlichen Teil des Gewerbeparks eine 30/0,4 kV Station ausgebaut. Die Schaltstation ist mit einer 30 kV gasisolierten Schaltanlage und mit einer 0,4 kV TSK Schaltanlage ausgestattet. Die 30 kV Schaltanlage ist in zwei Abschnitten, die mittels Kupplungsfeld verbunden sind aufgeteilt. Die Schaltanlage wird über zwei 30-kV-Kabelsysteme vom UW IGPA versorgt, wobei eine gesicherte Einspeiseleistung von ca. 30MVA (Ausfall eines Kabelsystems) zur Verfügung steht. Die redundante Versorgung und die Ausbauweise der Schaltstation gewähren das n-1 Prinzip. Die 0,4 kV Schaltanlage ist als Einfachsammelschienensystem ausgebaut und wird von zwei 30/0,4 kV Transformatoren (250 kVA) gespeist. Durch eine Umschaltautomatik wird auch hier das n-1 Prinzip gewährleistet, so dass eine hohe Versorgungszuverlässigkeit besteht.
Für die Stromversorgung des östlichen Teils des IGPA wird zurzeit eine Erweiterung der elektrischen Energieversorgung geplant. Dazu soll im östlichen Teil des Geländes eine 30/0,4 kV Schaltstation mit zwei 1,25MVA-Transformatoren errichtet werden, so dass auch für die östliche Teilfläche des Gewerbeparks Süd die Stromversorgung mit Niederspannung garantiert werden kann.
Technische Daten